Viele von Ihnen haben sich gerade in den letzten Berufsjahren danach gesehnt, dass es endlich beginnt. Für manche war es eher eine fürchterliche Vorstellung. Der Beginn des Lebens ohne Erwerbsarbeit – der sog. ‚Ruhestand‘.

Mit ihm stehen wir alle vor einer Aufgabe, die meiner Meinung nach völlig unterschätzt wird. Ein Erwachsenenleben lang haben wir uns über das definiert, was wir beruflich tun. Haben uns fortgebildet, Krisen gemeistert. Wenn es gut gelaufen ist, haben wir vielfältige Erfahrungen gesammelt. Unsere Arbeit hat unserer Woche eine Struktur gegeben. Es gab – alleine von unseren Arbeitszeiten her – den Wechsel von Anspannung und Entspannung. Wahrscheinlich haben Sie in den letzten Jahren davor auch manchmal gespürt, dass es schwieriger wird mitzuhalten – mit sich selbst und dem Anspruch, den Sie an sich selbst haben – insgeheim vergleichen wir uns wohl immer mit unserem jüngeren Ich und schneiden dabei nicht immer gut ab.

Wenn aus dem „Wenn ich erst im Ruhestand bin…“ ein „Jetzt!“ geworden ist, stehen wohl die meisten von uns vor der Frage, wie wir das eigentlich gestalten wollen. Was wir dazu brauchen, dass es gut werden kann. Und wie wir uns darin neu sehen können.

Seit Jahren denke ich immer mal wieder, dass wir als Ihre Kirchengemeinde genau diese Lebensphase etwas anbieten sollten. Genau das möchte ich jetzt machen. Hoffentlich gemeinsam mit Ihnen.

In den nächsten Wochen werde ich diejenigen von Ihnen, die in diesem Jahr 65 werden, zu einem Nachmittag mit Gottesdienst und TischGesprächen einladen. Bitte fühlen Sie sich auch eingeladen, wenn Ihr Ruhestand in diesem Jahr beginnt – unabhängig von Ihrem Alter.

Im Gottesdienst möchte ich mich mit Ihnen an neue Wege erinnern, zu denen Gott seinen Segen gibt. Ganz persönlich – es geht um Sie, so wie Sie jetzt gerade im Leben stehen.

Ob bei den TischGesprächen einfach ein Austausch geschieht – oder ob daraus Ideen wachsen, was wir gemeinsam auch hier in unserer Kirchengemeinde anfangen könnten, wo Sie etwas verwirklichen möchten, was Sie sich schon immer gewünscht haben, was aber vorher nicht im Blick sein konnte - das werden wir sehen. Nichts muss, alles kann!

Lassen Sie sich einladen?

Ich freue mich so auf die Begegnung mit Ihnen! Wenn Sie Lust und Zeit haben, kommen Sie mich doch schon mal im Gottesdienst besuchen – in Eidinghausen-Dehme und in Volmerdingsen-Werste bin ich regelmäßig in den Kirchen anzutreffen. Toll wär’s, wenn Sie mir erzählten, dass Sie auch zu den Ruhestands-Newcomern gehören… Bis hoffentlich bald – und auf jeden Fall bis zur Fortsetzung im nächsten Gemeindebrief.

Ihre Pfarrerin Katja Jochum